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Giersch bekämpfen - 7 Tipps, um das Unkraut los zu werden

Mit ein paar Tricks lässt sich Giersch ganz ohne Chemie bekämpfen oder zumindest im Zaum halten. Wir stellen die besten Methoden zur Bekämpfung vor.

Hast du auch so viel Giersch (oder auch Hexenkraut - es ist ja auch wie verhext mit diesem Kraut) im Garten? Verzweifle nicht, denn mit etwas Mühe und ein paar Tricks kannst du dieses Unkraut gut bekämpfen.

Allgemeines zu Giersch

Giersch (Aegopodium podagraria), oder auch als Geißfuß, Hexenkraut oder Dreiblatt bekannt, gehört aus Sicht der Botaniker zu den Doldengewächsen, aus Sicht der Gärtner zu den sehr hartnäckigen Unkräutern. Über Ausläufer, die sich viele Meter lang durch die Erde schieben, oder über Flugsamen aus den doldenförmigen Blüten, breitet sich der Giersch im Garten aus. Giersch wächst besonders gern auf nährstoffreichen, lockeren und feuchten Böden.

Wie kann ich Giersch erkennen?

Giersch treibt schon sehr bald im Frühjahr aus. Die Blätter des Giersch sind meist in einem dunklen Grün und wachsen an bis zu 20 Zentimeter langen Stängeln, die um so länger sind je mehr sich die Pflanze nach Licht strecken muss. Die Blätter sind dreigeteilt, dabei sind die Oberseiten kahl, die Unterseiten behaart. Die Fiederblätter sind oval mit einem gezackten Rand und haben ein spitzes Ende. Im August zur Blütezeit kann Giersch eine Höhe von einem Meter erreichen. Wenn du dir unsicher bist, ob es sich tatsächlich um Giersch handelt, kannst du ein bisschen graben. Treiben die Pflanzen aus dicken weißen Wurzeln, die lange Ausläufer bilden, so handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Giersch.

Wann blüht Giersch?

Die Blütezeit von Giersch ist von Mai bis Juni. Dann zeigt er seine hübschen weißen Doldenblüten, die an bis zu einem Meter langen Stängeln sitzen. Die Blüten von Giersch sehen denen anderer Doldengewächse, wie zum Beispiel denen der Wilden Möhre, der Bibernelle oder des Wiesenkerbels sehr ähnlich. Daher ist es leichter zur Bestimmung von Giersch die Blätter genau anzusehen. Ab August bilden sich die Früchte.

Giersch bekämpfen

Giersch ist außerordentlich schwer zu bekämpfen, da die Ausläufer beim Jäten abreißen. Wurzelteile bleiben daher immer im Boden. Zudem wächst Giersch gern in die Wurzelballen von Gartenpflanzen oder Gehölzen, so dass seine Ausläufer nicht vollständig entfernt werden können.

Aus jedem noch so kleinem Wurzelstück wächst wieder eine Pflanze. Wenn du also ein Beet umgräbst, um dem Giersch den Garaus zu machen, bewirkt genau das Gegenteil. Aus jedem noch so kleinen Wurzelstück, das im Boden bleibt, entsteht eine neue Pflanze. Zudem werden die Wurzelteile durch das Umgraben noch im Beet verteilt, so dass sich der Giersch neue Bereiche des Gartens erobern kann. Wenn du dir die Mühe machst und die Erde deines Beets siebst, wirst du sicher für einige Zeit weniger Giersch im Garten haben. Aber sicher hat sich irgendwo ein kleines Wurzelstück versteckt, das bald wieder austreibt. Erfolgversprechender und weniger mühsam ist es, Giersch das Leben schwer zu machen.

7 erfolgreiche Mittel gegen Giersch

Was also tun, um Giersch dauerhaft zu beseitigen oder in einem verträglichem Maß im Garten zu haben??

1. Aufessen!

Das Kraut kann zum Würzen von Salat, Fleisch- und Gemüsegerichten, sowie zur Zubereitung von Suppen verwendet werden. Positiver Nebeneffekt der Verwendung als Küchenkraut ist: Der Giersch kann es gar nicht leiden, wenn er ständig gerupft wird. Denn: Ohne Photosynthese, keine Pflanze. Sie stirbt aus!

2. Vor allem Frühjahr die neuen Triebe gründlich jäten.

Investiere im zeitigen Frühjahr etwas Zeit und jäte gründlich die jungen Triebe. Dann ist das Wildkraut für die restliche Gartensaison ziemlich geschwächt und du kannst es mit gelegentlichem Jäten in Schach halten. Denn wenn die anderen Pflanzen im Beet wachsen, hast du natürliche Helfer gegen das Unkraut. Sie machen dem Hexenkraut Licht, Wasser und Nährstoffe streitig und erschweren ihm das Wachstum. Ohne den Wachstumsvorsprung im Frühjahr tut sich das Wildkraut schwer, sich gegen Konkurrenz im Beet durchzusetzen.

Also: Jäte Giersch gründlich im Frühjahr und immer mal wieder im Lauf des Sommers. Dann hast Du gute Aussichten, dass dieses Unkraut zur Bedeutungslosigkeit verkümmert.

3. Blüten verhindern

Achte darauf, dass sich keine Blüten und damit Samen bilden. Wenn sich Giersch nicht nur durch Ausläufer, sondern auch durch Samen vermehrt, wird die Bekämpfung sehr schwer. Zudem bleiben die Samen von Giersch sehr lange im Boden keimfähig.

4. Mulchen

Bedenke außerdem, dass Giersch faul ist. Wenn er die Möglichkeit hat, seine Triebe durch eine lockere Mulchschicht zu schieben, wird er dies dankbar tun. Wenn Du also auf ungenutzten Flächen dick Grasschnitt als Mulchschicht ausbreitest, wird das Hexenkraut vor allem dort wachsen. Nach einigen Monaten kannst du die Mulchschicht dann mit den Trieben entfernen. Hier klicken und Tipps zum Mulchen mit Rasenschnitt lesen.

5. Beete mit Pappe abdecken

Wenn du Beete mit einer dicken Schicht Pappe abdeckst und darüber noch Rindenmulch ausbreitest, hat selbst Giersch keine Chance mehr. Unter einer solchen dicken Mulchschicht erstickt das Hexenkraut. Nachteil dieser Methode ist, dass sie nur bei leeren Beeten funktioniert und dass es zwei Jahre dauert, bis Triebe des Giersch aufgeben. Übrigens: Wenn sich Samen vom Giersch im Boden befinden, keimen diese auch noch zwei Jahren.

6. Konkurrenz schaffen

Mit der Hilfe von Konkurrenzpflanzen kannst du Giersch relativ einfach in Schach galten. Denn wenn Du andere Gartenpflanzen pflanzt, die den Standort des Giersch beschatten, so kannst Du dessen Auftreten in Deinem Garten zumindest begrenzen.

Hier klicken und etwas über Bodendecker zur Unkrautbekämpfung erfahren.

7. Giersch mit Kartoffeln bekämpfen

Eine besondere Konkurrenzpflanze für Giersch sind Kartoffeln. Diese haben besonders dichtes Laub, so dass darunter nicht einmal das Hexenkraut seine Blätter hochstrecken kann. Besonders bei der Neuanlage eines Gartens macht es Sinn, die Beete im ersten Jahr mit Kartoffeln zu bepflanzen, um Beikräuter zu unterdrücken und den Boden zu lockern.

Hilft Kalk gegen Giersch?

Oft wird empfohlen, Kalkstickstoff auf den Beeten auszubringen, um Giersch zu bekämpfen. Das wäre zwar bequem, hilft aber kaum. Denn Kalkstickstoff wirkt nur in den oberen drei bis vier Zentimetern des Bodens, während die Wurzeln des Giersch auch noch tiefer wachsen.

Kann man Giersch kompostieren?

Die Ausläufer, Blätter, Blüten und Blütenstände, die Samen tragen, solltest du nicht in den Kompost geben. Es besteht die Gefahr, dass du über Samen und Wurzelteile die Pflanze im ganzen Garten verbreitest. Giersch solltest du nur in den Kompost geben, wenn du eine Heißkompostierung durchführst.

Giersch als Arzneipflanze

Giersch hat eine lange Tradition als Heilpflanze. Im Mittelalter soll er sogar in Klostergärten kultiviert worden sein. Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Auffassung vertreten, dass neben Umschlägen es schon gegen die Schmerzen bei Gicht und Arthrose helfe, das Kraut bei sich zu tragen. Mir persönlich schient der Tipp, einen Tee aus Giersch zuzubereiten, als erfolgversprechender. Dieser soll allerdings sehr schlecht schmecken. Ferner soll Giersch gegen Krampfadern, bei Verstopfungen, Zahnschmerz und Husten helfen. Willst Du Giersch als Arzneikraut verwenden, solltest du im Frühjahr die Wurzelstücke und im Sommer die Früchte aus den Blüten ernten. Der angeblich sehr schlecht schmeckende Tee helfe gegen Schmerzen bei Gicht und Arthrose.

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