Die meisten Stauden, Sträucher und Bäume in unseren Gärten sind winterhart. Einige Stauden und Jungpflanzen brauchen aber einen Winterschutz.
Welche Pflanzen benötigen einen Winterschutz?
Pflanzen, die du vor der Kälte schützen solltest sind Pflanzen, die zwar frostfest sind, aber sehr niedrige Temperaturen nicht überstehen. Beispiele hierfür sind Bartfaden, Feige, Freiland-Fuchsie, Herbstanemone , Montbretien, Riesenblattlilien, Rosmarin, Salbei, Schaublatt, Winteraster, Strauchpfingstrosen und Kamelien.
Immergrünen Gehölzen, wie Kamlien, Kirschlorbeer oder Schneeball, droht weniger Gefahr durch zu kalte Temperaturen als durch die so genannte Frosttrocknis. Das bedeutet, dass die Gehölze zwar Wasser verdunsten, die Pflanzen aber kein Wasser aufnehmen können, weil der Boden gefroren ist.
Jungpflanzen, wie zum Beispiel Scheinhasel, Taschentuchbaum oder Duftesche, sollten auch Winterschutz erhalten, da die Pflanzen noch nicht tief wurzeln.
Bei Rosen ist es wichtig, die Veredelungsstelle zu schützen. Dies ist bei Hochstammrosen nicht so einfach, da sich die Veredelungsstelle oben am Ende des Stämmchens befindet.
Winterschutz mit Laub
Hervorragend isoliert Laub, das jeden Herbst im Garten anfällt. Noch dazu geht mit Laub der Winterschutz ganz einfach. Laub großzügig um die Pflanzen herum aufschütten und mit Sand, Steinen oder Nadelästen beschweren, damit die Blätter nicht vom Wind verweht werden. Bei sehr empfindlichen Pflanzen oder an sehr windigen Stellen kannst du mit Kückendraht und Pflanzstäben einen Zaun um die Pflanze ziehen und mit Laub auffüllen. Ein Großteil der Pflanze sollte noch aus dem Laub herausschauen.
Eine Mulchschicht aus Laub rund um immergrüne Sträucher und junge Gehölze sorgt dafür, dass der Boden wenig bis gar nicht durchfriert und die Triebe an der Basis der Pflanze geschützt sind. Immergrüne Pflanzen können so länger Wasser aufnehmen und die empfindlichen Wurzelspitzen junger Pflanzen werden vor dem Erfrieren geschützt.
Winterschutz mit Ästen von Nadelbäumen
Nadeläste isolieren nicht sehr gut, sondern schützen in erster Linie vor Sonneneinstrahlung, starken Temperaturschwankungen und kalten Winden. Die Äste einfach über die Pflanzen legen oder an Gehölze anlehnen und mit einer Schnur anbinden. Im Frühjahr musst du die Äste vor dem Austrieb entfernen.
Winterschutz mit Kokos- oder Schilfmatten
In sehr kalten Wintern kannst du um empfindliche Pflanzen Kokos- oder Schilfmatten ähnlich wie ein Indianerzelt aufbauen. Im Frühjahr musst du die Matten aber entfernen, um ein zu frühes Austreiben der Pflanzen zu verhindern. Mit Kokos- oder Schilfmatten umwickelte Stämme von Bäumen oder Hochstammrosen sind vor Spannungsrissen aufgrund starker Temperaturschwankungen geschützt.
Winterschutz mit Jute oder Vlies
Jute und Vlies sind gut als Sonnenschutz geeignet, um Pflanzen vor der Wintersonne und damit vor Trockenschäden zu bewahren. Vor allem immergrüne Pflanzen sind durch Trockenheit im Winter bedroht, da sie Wasser über ihre Blätter verdunsten, über den gefrorenen Boden aber kein Wasser aufnehmen können. Eine Schattierung mit Vlies oder Jute hilft, die Verdunstung so gering wie möglich zu halten.
Jute und Vlies werden häufig verwendet, um Pflanzen, die du einbinden kannst, vor Kälte zu schützen. Diese Materialien allein isolieren aber nicht sehr gut. Wenn du es als Isolationsmaterial verwenden willst, solltest du es immer zusammen mit Laub, Tannenzweigen oder Stroh verwenden. Jute und Vlies werden verwendet, um die Veredelungsstelle von Hochstammrosen zu umwickeln und vor Frost zu schützen.
Auch die Kronen immergrüner Pflanzen, von Hochstammrosen und Kübelpflanzen werden oft mit Vlies oder Jute umhüllt, um sie vor kalten Winden und Austrocknung zu schützen.
Winterschutz durch Anhäufeln von Erde
Auch Erde schützt vor Kälte. Deshalb werden Rosen angehäufelt, um die empfindliche Veredelungsstelle zu schützen. Aber auch Stauden, die sich im Winter nicht zurückziehen, können durch Anhäufeln von Erde vor Kälte geschützt werden.
Winterschutz mit Folie
Mit Folie sollten Pflanzen nicht vor Kälte geschützt werden, da sie keinen Luftaustausch zulassen. So erwärmt sich die Luft bei Sonnenschein unter der Folie sehr stark und die Pflanze beginnt sogar im Winter mit dem Austreiben. Bei einem Kälteeinbruch sind die Pflanzen nicht mehr auf nirdrige Temperaturen eingestellt und erfrieren.
Folien, vor allem Noppenfolien sind nur geeignet, um die Pflanzgefäße von Kübelpflanzen, das heißt den Wurzelballen, vor dem Durchfrieren zu bewahren.
Winterschutz durch Rückschnitt von Stauden erst im Frühjahr
Ein kostenloser und bequemer Winterschutz für Stauden ist der Verzicht auf den Rückschnitt im Herbst. Die Samenstände und Blätter schützen die Triebe an der Basis. Toller Nebeneffekt: Der Garten sieht interessanter aus, Insekten finden Unterschlupf und viele Vögel Nahrung.
Winterschutz durch Gießen
Wie bereits erwähnt, verdursten viele immergrüne Pflanzen während des Winters. Um das zu vermeiden, solltest du immergrüne Pflanzen, vor allem Kübelpflanzen, an frostfreien Tagen gießen.
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Diese Gartenideen wurden verfasst von der Redaktion freudengarten.
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