Momentan erleben die exotischen Superfoods einen regelrechten Hype.
Tatsächlich gibt es gefühlt jeden Tag neue Artikel in angesagten Illustrierten, die uns die Superfoods schmackhaft machen wollen. Besonders ihr Wert für unsere Gesundheit wird da hervorgehoben.
Als wahre Wunderwaffen gegen alle möglichen Krankheiten und Leiden werden sie oft angepriesen.
Was dabei allerdings gerne vergessen wird: Auch die Superfoods haben Nachteile.
Einer davon ist unbestreitbar ihr langer Transportweg bis sie bei uns in den Supermarktregalen liegen.
Der Duden definiert sie folgendermaßen:
besonders gesunde(s), nährstoffreiche(s) Nahrungsmittel
Aber mal ehrlich: danach muss man nicht zwingend in exotischen Ländern am anderen Ende der Welt suchen.
Vor Deiner Tür und in Deinem Garten wächst auch das ein oder andere Superfood. Warum Dir das niemand sagt, ist einfach erklärt: Es geht, wie so oft, ums Geld. Wer verdient daran, wenn Du nach draußen gehst und z.B. Brennesselsamen sammelst, die zweifellos ein einheimisches Superfood sind? Genau. Niemand. Gehst Du aber in den Supermarkt und kaufst eine große Packung Chiasamen bist Du schnell 7-10 Euro los. Und die Industrie freut sich.
Ich möchte Dir hier aufzeigen, welche heimischen Alternativen es zu den exotischen Superfood gibt. Und ich glaube, ich kann Dich überraschen.
Chiasamen z.B. kannst Du wunderbar durch Leinsamen ersetzen. Beide haben in etwa dieselben Inhaltsstoffe, sind also ähnlich gesundheitsfördernd. Und im Gegensatz zu Ersteren zahlst Du für eine Packung Leinsamen im Supermarkt (je nach Hersteller) nur um die 2 Euro. Ich esse zum Frühstück gerne Haferflocken mit Reismilch und Leinsamen. Total einfach und dabei superlecker und gesund.
Auch Sonnenblumenkerne werden gerne unterschätzt. Dabei sind sie ebenfalls sehr gesund und enthalten unter anderem Folsäure, Vitamin A, B und D, Jod, Magnesium und ungesättigte Fettsäuren. Ich röste sie gerne in der Pfanne an und gebe sie dann entweder mit in die Gemüsepfanne oder in den Salat. Sehr lecker!
Ein weiteres einheimisches Superfood, von dem Du jetzt vielleicht das erste Mal hörst ist die Topinambur.
Sie stammt ursprünglich aus Amerika und war dort lange Zeit ein Grundnahrungsmittel, ehe sie von der Kartoffel verdrängt wurde. Dadurch geriet sie in Vergessenheit, erlebt aber inzwischen eine wahre Renaissance. Und das völlig zu Recht! Denn die Topinambur hat viel zu bieten. Zum Beispiel ihren Inhaltsstoff Inulin, der sie auch für Diabetiker genießbar macht und ihr den Namen "Diabetiker-Kartoffel" eingebracht hat. Außerdem enthält sie viel Magnesium, Kalium, Kalzium, Phosphor und Eisen. Das bedeutet, sie hilft Dir wesentlich dabei, gesunde Knochen, Zähne und ein funktionierendes Nervensystem zu haben. Ihr Eisengehalt ist wichtig für Deine Blutbildung und Dein Energielevel. Was die Topinambur noch außergewöhnlich macht, ist ihre appetithemmende Wirkung. Deshalb eignet sie sich unterstützend auch gut für Abnehmkuren. Auch als Heilpflanze hat sie eine lange Tradition. Besonders bei Magen-Darm-Beschwerden wurde und wird sie gerne eingesetzt. Und in der Küche ist sie vielseitig einsetzbar. So kannst Du sie roh essen, kochen, als Suppe oder sogar als Saft genießen.
Total cool, oder?
Und das war noch längst nicht alles.
Kennst Du Radicchio?
Du findest ihn oft in Restaurants auf dem Salatteller. Hauptsächlich wegen seines dekorativen Aussehens.
Dabei kann der Radicchio noch viel mehr. Er kommt, wie sein Name bereits vermuten lässt, aus Italien. Inzwischen wird er aber auch bei uns angebaut und kann besonders in den Wintermonaten Deine Küche sowohl farblich als auch geschmacklich bereichern. Er enthält sehr viele gesunde Inhaltsstoffe wie Vitamin A, C, Folsäure, Eisen, Magnesium, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Außerdem wirkt er verdauungsfördernd, entwässernd und immunstärkend. Besonders an ihm ist sein hoher Gehalt Bitterstoffgehalt. Das mag für Dich erst mal eher abschreckend klingen. Wer isst schon gerne bitter? Tatsache ist aber, dass Dein Körper die Bitterstoffe z.B. für Dein ganzes Verdauungssystem braucht. Übrigens würden viel mehr Gemüsearten Bitterstoffe enthalten, wenn es bei vielen nicht inzwischen weggezüchtet worden wäre. Radicchio kannst Du nicht nur roh essen sondern auch dünsten oder braten.
Zu guter Letzt stelle ich Dir noch ein "Unkraut" vor, dass (wie viele andere Wildkräuter) zu Unrecht ein Schattendasein führt.
Im Frühling und Sommer kannst Du ihn auf vielen Wiesen und Äckern finden. Wie sein Name 'Ackersenf' schon verrät, kommt er aus der Familie der Senfe und verströmt einen charakteristischen senfartigen Geruch. Seine Samen kannst Du beispielsweise als Gewürz oder gekeimt als Sprossen verwenden. Die enthaltenen ätherischen Öle regen Deinen Stoffwechsel an und unterstützen eine gesunde Verdauung. Die Blätter kannst Du gut in den Salat geben, in Aufstrichen oder Smoothies verarbeiten. Allerdings wirkt er stark darmreinigend, weshalb Du ihn niemals alleine, sondern immer zusammen mit anderem Gemüse verarbeiten bzw. genießen solltest. Die wunderschönen, gelben Blüten des Ackersenfs dagegen kannst Du zum Garnieren von Salaten nehmen. Sogar in der Bachblütentherapie werden seine Blüten bei Traurigkeit und Depression angewandt.
Du siehst also - Superfoods gibt es auch bei uns!
Welche Superfoods hast Du bisher genutzt? Kennst Du vielleicht weitere einheimische Superfoods? Rein damit in die Kommentare!
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