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Zierlauch pflanzen und pflegen

Zierlauch (Allium) ist der große Bruder des Schnittlauchs und verzaubert mit wunderschönen Blütenkugeln. Wir geben 7 Tipps zum erfolgreichen Pflegen und Pflanzen sowie Ideen zum Kombinieren mit anderen Pflanzen und Sorten.

Runde Kugeln, die scheinbar über dem Beet schweben: Der Zierlauch (Allium) ist ein Hingucker im Garten. Mit den richtigen Begleitern kannst du wunderbare Gartenbilder zaubern, im Bauerngarten wie im modernen Garten. Aufgrund seiner kurzen Vegetationsphase braucht er wenig Platz im Garten, setzt aber atemberaubend schöne Akzente. Auch nach der Blüte sehen die trockenen Blütenkugeln bis in den Winter sehr schön aus.

Wir geben Tipps zum Pflanzen, Pflegen, Standort und Boden.

1. Wann Allium pflanzen?

Der richtige Zeitpunkt zum Pflanzen der Zwiebeln des Zierlauchs ist im Herbst zwischen September und November. Dies gilt übrigens für alle Zwiebelblumen, die im Frühling blühen.

2. Wie Allium pflanzen?

Zierlauch mag nährstoffreichen Boden, gedeiht aber auch unter schlechteren Bedingungen. Wichtig ist ein durchlässiger Boden, da sonst die Zwiebeln schnell zu faulen beginnen. Das Pflanzloch sollte drei Mal so tief sein, wie die Zwiebel groß ist. Wenn Ihr schweren Gartenboden habt, müsst Ihr noch etwas tiefer graben, um unter die Zwiebel eine Drainage-Schicht aus Sand oder kleinen Kieselsteinchen zu schaffen, da die Zwiebeln keine Staunässe vertragen. Der Abstand zu anderen Allium Zwiebeln sollte zwischen 25 und 40 Zentimeter betragen, da nicht nur die Pflanzen, sondern auch die Blüten groß sind. Auf einem Quadratmeter kannst du also zwischen 5 und 10 Zwiebeln setzen. Der Standort sollte überwiegend sonnig sein.

3. Was ist der richtige Standort für den Zierlauch?

Auch wenn Euer Beet immer zu klein ist für alle Eure Lieblingspflanzen – ein paar Allium-Zwiebeln finden immer noch Platz. Die Pflanze treibt früh aus, wenn die anderen Stauden noch kaum gewachsen sind. Nach der Blüte ziehen ihre Blätter relativ schnell wieder ein und machen den nachfolgenden Stauden Platz.

Zierlauch ist eine robuste Gartenpflanze, die gern in der Sonne steht, sich aber auch mit Halbschatten zufrieden gibt.

Nach der Blüte sollten die Blätter Zeit haben, um zu trocknen, bevor sie abgeschnitten werden.

4. Allium gießen

Allium braucht wenig Wasser und muss nicht gegossen werden. Nur in einem sehr trockenen Frühjahr kann es nötig sein, ihn gelegentlich zu gießen.

5. Allium düngen

Der Zierlauch braucht viele Nährstoffe. Zierlauch muss nur einmal im Jahr, nämlich im Frühjahr zur Zeit des Austriebs, gedüngt werden. Verwende dazu am besten einen organischen Volldünger wie zum Beispiel Kompost oder Mist.

6. Muss man Zierlauch schneiden?

Zierlauch muss man nicht schneiden, es ist sogar besser, wenn die verwlkten Blätter an der Pflanze beleiben, bis sie vollkommen eingezoben sind. Den verblühten Blütenstängel kannst du früher abschneiden.

Tipp: Auch verblüht, ist die runde Kugel noch ein attraktiver Blickfang, besonders im Winter, wenn der Garten kahl und leer ist. Und auch vertrocknete Blütenkugeln sind noch lange in Trockengestecken wunderschön anzusehen.

7. Wie muss ich Zierlauch überwintern?

Zierlauch ist vollkommen winterhart und bleibt im Winter im Gartenbeet. In sehr feuchten Wintern oder bei schweren Böden kann eine Abdeckung miit Reisig sinnvoll sein, um die Zwiebeln vor allzu viel Nässe zu schützen.

Allium mit anderen Pflanzen kombinieren

Zu den grazilen Blüten der Akelei bilden die Blütenkugeln früh blühender Sorten einen attraktiven Kontrast. Die großen Kugeln des Zierlauchs vertragen aber auch üppige Blüten wie die der Staudenpfingstrosen (Paeonia) neben sich.

Zierlauch umgibt sich gern mit halbhohen Gräsern, die seine großen Blüten umschmeicheln und das gelbe Laub nach der Blüte verdecken. Zudem haben Gräser und Allium ähnliche Ansprüchen an Boden und Standort. Schöne Gräser für den Zierlauch sind das Prärie-Tropfengrases (Sporobolus) oder das Mexikanischen Federreihergrases (Stipa tenuissima). Sorten mit großen Blüten sehen auch in Gräserrabatten moderner Gärten toll aus.

Zierlauch wirkt besonders schön, wenn er über anderen, blühenden Pflanzen schwebt. Über niedrigen, bodendeckenden Stauden verdoppelst du die Blütenfülle in deinem Garten. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Blätter, die nach der Blüte unansehnlich werden, sich unter den Blättern der niedrigeren Stauden verstecken können. Zu Spätsommerstauden, wie zum Beispiel zur Fetthenne oder zu Astern sehen auch die verwelkten Blütenstände sehr schön aus.

Hier Vorschläge für niedrige und mittelhohe Pflanzen, die besonders gut mit Zierlauch harmonieren:

  • Frauenmantel (Alchemilla mollis)

  • Flockenblume (Centaurea)

  • Katzenminze (Nepata)

  • Storchschnabel (Geranium)

  • Schleierkraut (Gypsophila)

  • Ehrenpreis (Veronica)

  • Lavendel (Lavendula)

  • Beetrosen

  • Phlox

  • Steppensalbei (Salvia)

  • Überaus reizvolle Gartenbilder entstehen auch, wenn die langen Blüten der Steppenkerze und die runden Kugeln der Zierlauchs zusammen gepflanzt werden.

Zierlauch ist bienenfreundlich

Zierlauch ist bei Bienen und anderen Insekten sehr beliebt und zählt zu den bienenfreundlichen Pflanzen.

Zierlauch vermehren

Zuerst die gute Nachricht. Auch beim Vermehren ist Zierlauch sehr pflegeleicht und vermehrt sich von alleine durch Brutzwiebeln oder Aussaat. Du solltest dur daher nur die Mühe des Vermehrens machen, wenn du Zierlauch an bestimmten Stellen im Garten haben möchtest. Hier Anleitungen zum Vermehren:

  • Allium durch Brutzwiebeln vermehren Zierlauch kann durch Brutzwiebeln vermehrt werden. Die Mutterzwiebel bildet im Herbst kleine Brutzwiebeln. Grabe die Zwiebel aus und entferne die Brutzwiebeln. Diese werden dann an einem neuen Standort gepflanzt. Das Abnehmen der Brutzwiebeln ist dann zu empfeheln, wenn Zierlauch zu eng wächst und sich die Pflanzen gegenseitig behindern.

  • Zierlauch durch Samen vermehren Samen des Zierlauchs kannst du im Herbst ernten, indem du die Blütenstände abschneidest und über einem Blatt Papier ausschüttelst. Die Samen in Töpfe oder Saatschalen geben und diese den Winter über draußen stehen lassen. Denn Zierlauch ist ein Kaltkeimer. Nachteil der Vermehrung durch Aussaat ist, dass es bis zu zwei bis drei Jahren dauert, bis sich eine kräftige Zwiebel entwickelt.

Zierlauch bekommt gelbe Blätter

Vor allem bei Allium giganteum werden die Blätter vor der Blüte gelb. Das ist normal, denn beim Allium ziehen die Blätter bereits vor der Blüte ein. Wenn der Zierlauch gelbe Blätter hat, solltest du diese keinesfalls abschneiden, da die Pflanze die Blätter braucht, um Nährstoffe für das nächste Jahr zu sammeln. Um die gelben Blätter zu verdecken, kannst du um den Zierlauch Stauden pflanzen, die das Laub des Alliums verdecken, so dass nur noch die Blüten über die Stauden herausragen.

Arten und Sorten des Zierlauchs

Bis zu 35 verschiedene Arten des Zierlauchs werden angeboten. Am bekanntesten sind die lila Arten der Allium-Familie, mittlerweile gibt es die attraktiven Kugeln aber von dunkelviolett bis hin zu weiß und einigen gelben Sorten.

Zierlauch wird zwischen 15 und 150 Zentimetern hoch und blüht, je nach Sorte, von Mai bis September, wobei die meisten Sorten im Mai und Juni ihre Blüten öffnen. Die runden Kugeln bestehen aus vielen Einzelblüten und können bei großen Sorten einen Durchmesser von 25 Zentimetern erreichen.

  • Eine frühe Sorte ist zum Beispiel Allium Purple Sensation, die Mitte Mai blüht. Sie wird bis zu 90 cm hoch und lässt sich besonders schön mit Frauenmantel kombinieren.

  • Die mittelfrühe Sorte Allium 'Mont Blanc' blüht weiß und passt hervorragend zu blau blühenden Stauden.

  • Wie der Name schon vermuten lässt, ist der Riesen-Zierlauch (Allium giganteum) die höchste und späteste der Zierlauch-Sorten. Im Juli überragen seine leuchtenden Blütenkugeln, die auf 150 Zentimeter hohen Stängeln thronen, alle seine Kollegen in der Rabatte.

  • Gelb blüht der zierliche Gold-Lauch, der bis zu 35 Zentimeter hoch wird. Ab Juli blüht der Schön-Lauch, dessen Einzelblüten grazil herabhängen.

  • Blauer Zierlauch (Allium caeruleum) mit Blütenständen mit einer Höhe zwischen 30 und 60 Zentimtern. Die blauen Blütenkugeln erreichen einen Durchmesser von 3 bis 4 Zentimetern. Das Laub zieht schon vor der Blüte ein.

  • Blauzungenlauch (Allium karataviense) mit großen weißen bis blassrosa Blütenkugeln. Blütezeit ist Ende Mai bis April.

  • Sternkugellauch (Allium christophii) mit metallisch glänzenden, violetten Blüten, die eine bis zu 40 Zentimeter große Kugel bilden. Blütezeit ist Mai und Juni.

  • Kugelköpfiger Lauch (Allium sphaerocephalon) mit kleinen, eiförmigen Blüten, die im Juni und Juli erscheinen. Die Blütenstängel werden 30 bis 60 Zentimeter hoch.

Diese Gartenideen wurden verfasst von der Redaktion freudengarten.


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