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Meerrettich ernten – darauf musst du achten

Im eigenen Garten lässt sich Meerrettich leicht anbauen und ernten. Hier Tipps zum Anbau und Pflege von Meerrettich.

Meerrettich (Armoracia rusticana), oder auch Kren genannt, findet sich selten in unseren Gärten. Dabei ist der Anbau von Meerrettich sehr einfach. Einmal gepflanzt kann man jeden Herbst und Winter die würzigen Wurzeln nach Bedarf ernten. Einen Nachteil hat die Staude: Einmal gepflanzt, wird man sie kaum wieder los. Hier Tipps zum Ernten, Anbauen und Begrenzen von Meerrettich lesen.

Wann wird Meerrettich geerntet und wie?

Meerrettich wird vorzugsweise in allen Monaten mit „R“ geerntet. Das heißt von September bis April. Denn erst im Herbst werden die Wurzeln dick, so dass sich die Ernte und ihre Verarbeitung lohnt. Daher darf man Meerrettich im Sommer nicht ernten, die Wurzeln sind dann einfach noch zu dünn.

Im Herbst beginnt die Erntezeit von Meerrettich. Geerntet wird, wenn die Pflanze ihre Blätter einzieht. Am besten kannst du die langen Wurzeln mit einer Grabegabel aus der Erde holen. Wenn du die Stangen aus der Erde geholt hast, drehe die Blätter ab, entferne die Seitenwurzeln und bürste vorsichtig die Erde ab. Wenn du den Meerrettich nicht sofort verwenden möchtest, kannst du ihn in ein feuchtes Tuch eischlagen und bis zu zwei Wochen im Kühlschrank aufbewahren.

Wie lange braucht Meerrettich zur Ernte?

Meerrettich wird zwischen März und Mai gepflanzt. Meerrettich wird nicht gesät, sondern man pflanzt einen Seitentrieb eines Rhizoms, einen so genannten Fechser. Diese kannst du zur Pflanzzeit im Fachhandel kaufen. Es ist aber auch möglich, ein Stück Meerrettich aus dem Gemüsehandel kaufen und einpflanzen. Die Meerrettichwurzel sollte zwischen 20 und 30 Zentimeter lang sein.

Du kannst Meerrettich bereits imersten Jahr nach der Pflanzung ab September oder Okrober ernten. Meistens sind die Wurzeln im ersten Jahr aber noch sehr dünn, so dass sich die Ernte noch nicht lohnt.

Meerrettich Wuchs

Die Blätter des Meerrettich werden etwa 20 Zentimeter breit und bis zu einem Meter hoch werden. Die Pflanze bildet zwischen Mai und Juli kleine, weiße Blüten, die an bis zu 120 Zentimeter hohen, traubigen Blütenständen wachsen.

Die Staude bildet eine bis zu 80 cm Zentimeter lange Pfahlwurzel, die sich verzweigt und Seitenwurzeln, so genannte Fechser bildet.

Meerrettich anbauen

Um Meerrettich anzubauen, werden Seitenwurzeln, die so genannten Fechser, gepflanzt.

Die Fechser werden schräg in die Erde gesetzt, wobei das obere Ende etwa 3 - 5 Zentimeter unter der Erde ist und das untere etwa 15 Zentimeter. Wenn Fechser senkrecht gepflanzt werden, bildet sich zu viel Laub. Werden sie zu waagrecht gepflanzt, bleiben die Wurzeln dünn. Daher brauchst du etwas Fingerspitzengefühl, um den richtigen Pflanzwinkel zu finden,

Standort und Boden für Meerrettich

Meerrettich ist eine anspruchslose Staude, die auf allen Böden zurecht kommt. In sandigen Böden entwickelt sie allerdings nur wenig Aroma, während sie auf schweren Böden unangenehm scharf werden kann. In schweren Böden verzweigt sich die Wurzel stark und ist außerdem schwer aus dem Boden zu bekommen. Am besten ist ein mittelschwerer Boden.

Meerrettich gehört zu den Starkzehrern. Gedüngt wird im Frühjahr mit Hornspänen oder reifem Kompost. Meerrettich wächst in der Sonne und im Halbschatten.

Tipp: Meerrettich kann zur Plage werden, da aus jedem Wurzelstück eine neue Pflanze wächst. Wähle den Standort daher mit Bedacht, am besten am Rand des Gemüsebeets. Auf Nummer sicher gehst du, wenn du Meerrettich in eine Wurzelsperre oder, noch besser, in einen tiefen Pflanzkübel pflanzt.

Meerrettich pflegen

Meerrettich ist sehr pflegeleicht. Damit die Stangen dicker werden, solltest du jeweils Anfang und Ende Juni und Anfang August den oberen Teil der Wurzel etwas freilegen und alle Austriebe bis auf den größten entfernen. So konzentriert die Pflanze die Kraft in eine Wurzel und bildet nicht viele kleine Nebenwurzeln.

Falls die Wurzel im Sommer noch sehr dünn ist, ist das kein Grund zur Sorge. Erst im Herbst wird die Wurzel des Meerrettichs dicker. Dann musst du sie auch ausreichend gießen, ebenso an trockenen Tagen im Sommer. Am besten achtest du darauf, dass die Erde gleichmäßig feucht ist. So beugst du dem Verholzen der Meerrettich-Wurzel vor.

Merrettich vermehren

Bei der Ernte des Meerrettichs werden sie Seitenwurzel von der Hauptwurzel entfernt. Diese kannst du zur Vermehrung nutzen und sofort oder im nächsten Jahr zwischen Ende April und Mai pflanzen. Die Fechser sollten mindestens 30 Zentimeter lang und 6 bis 8 mm dick sein. Schneide vor dem Pflanzen die oberen 5 Zentimeter ab.

Wenn du die Fechser erst im Frühjahr pflanzen möchtest, musst du sie an einem kühlen Ort in feuchtem Sand lagern.

Kann man die Blätter von Meerrettich essen?

Die Blätter des Meerrettichs können gegessen werden. Wenn du Lust auf ein würziges Gemüse hast, verwende die nur jungen Blätter. Du kannst sie wie Spinat oder ein scharfes Pesto aus ihnen zubereiten.

Kann man Meerrettich roh essen?

Meerrettich kann roh gegessen werden. Da die Wurzel sehr würzig und scharf schmeckt, wird sie fein geraspelt oder geschnitten, um Meerrettich vorsichtig dosieren zu können.

Meerrettich haltbar machen

Wenn du Meerrettich im Garten anbaust, kannst du die Wurzeln von September bis April nach Bedarf an frostfreien Tagen ernten. Dann hast du garantiert frischen Meerrettich und musst dich nicht um das Lagern kümmern.

Geernteter Meerrettich wurde früher in Kisten mit feuchtem Sand gelagert. Wir haben es bequemer und können die in ein feuchtes Tuch eingeschlagene Wurzel in das Gemüsefach des Kühlschranks legen. Dort bleibt der Meerrettich bis zu zwei Wochen frisch.

Möchtest du, dass der Meerrettich länger haltbar ist, ist es am einfachsten, wenn du die Wurzel in kleine Stücke schneidest, in eine Gefrierdose legst und einfrierst. Geraspelter Meerrettich lässt sich ebenfalls einfrieren. Mische etwas Zitronensaft dazu, bevor der Meerrettich in den Gefrierschrank wandert. Beim Auftauen verliert die Wurzel allerdings etwas an Aroma.

Geraspelter Meerrettich hält sich im Kühlschrank bis zu drei Wochen, wenn du ihn mit einem Schuss Essig, einem Teelöffel Salz und einer Prise Zucker vermischst. Fülle die Mischung in ein sauberes Schraubglas und achte darauf, dass der Meerrettich vollkommen mit Essig bedeckt ist. Der Meerrettich ist im verschlossenen Glas bis zu drei Wochen haltbar.

Bildnachweis:

Meerrettich Blüte, Bild von BON-SIL KOO

Meerrettich mit Reibe, Bild von Edith Huber

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