Die Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus) ist eine der wenigen Pflanzen, die mit ihren immergrünen Blättern auch im Winter den Garten zieren. Und nicht nur das: bereits im Winter oder Vorfrühling erfreut uns diese Pflanze mit ihren hängenden, glockenartigen Blüten.
Botanischer Steckbrief
Die Stinkende Nieswurz gehört zur Gattung der Helleborus. Die Staude ist immerhrün und wird zwischen 40 und 60 Zentimeter hoch. Die Pflanze ist nicht sehr langlebig und wird nur etwa drei bis vier Jahre alt. Da sie sich aber leicht aussamt, ist sie eine langjährige Gartenbegleiterin. Die Stinkende Nieswurz ist in allen Pflanzenteilen giftig.
Blüte
Die Nieswurz nutzt die warmen Tage des Herbstes, um ihre Blütenstände zu entwickeln. Aus der Knospe wächst bis zum Winteranfang ein Kolben, aus dem sich dann bis etwa Dezember Seitentriebe und Blütenknospen ausbilden.
Derart gut vorbereitet, kann der Nieswurz an milden Tagen seine Blüten innerhalb weniger Stunden entfalten.
Wie kleine Glocken stehen die Blüten in Rispen zusammen und nicken dem Frühling freundlich zu. Die einfachen Blüten kleiden sich in ein helles Grün und schmücken sich nur mit einem roten Rand am Blattrand. So bescheiden die einzelne Blüte aussieht, so überschwänglich ist die Anzahl der Blüten. Ein Blütenstand kann 100 bis 150 Einzelblüten tragen.
... und nach der Blüte
ist der Nieswurz immer noch eine Zierde. Im Frühling sehen seine Blüten zusammen mit anderen frühen Blühern, wie z.B. Krokussen, Winterlingen, aber auch mit dem später blühenden Lungenkraut oder Frühlingsanemonen hübsch aus.
Besonders geeignet ist die Stinkende Nieswurz als Unterpflanzung von Bäumen und Sträuchern. Denn sie liebt einen Platz im Halbschatten und wächst auch in freier Natur vor allem an Waldrändern oder in lichten Wäldern. Das herab fallende Laub nimmt die anspruchslose Pflanze gern als Decke im Winter und zur Bodenverbesserung für die nächste Saison und sollte daher nicht entfernt werden.
Pflege und Vermehrung
Der Nieswurz stellt keine großen Ansprüche an den Boden. Für kalkhaltige, nährstoffreiche Böden ist sie allerdings dankbar. Sie ist eine pflegeleichte Gartengesellin. Am liebsten ist es der Staude, wenn du sie in Ruhe lässt, nicht einmal das Hacken um ihn herum schätzt sie. Denn dabei könnten ihre empfindlichen Wurzeln verletzt werden. Auch Wohnortswechsel schätzt diese langlebige Pflanze nicht und möchte am liebsten an ihrem Platz bleiben.
Warum eigentlich „stinkend“...
Tja, diesen unfreundlichen Namen hat die Pflanze nicht verdient, auch wenn ihre Blätter beim Verreiben etwas unangenehm riechen. Früher wurde der Nieswurz als Heilkraut eingesetzt. Daher auch sein Name, denn die zu Pulver geriebene Pflanze reizt zum Niesen.
Doch Hände weg von derartigen Versuchen. Trotz ihrer Verwendung als Heilkraut ist die Pflanze sehr giftig. In Gärten, in denen kleine Kinder spielen, sollte man sie daher nicht pflanzen.
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