Natur als Medizin

Natur-Wald-Erlebnisse halten gesund, entspannen und beruhigen. Natur trägt zur Genesung, zu Wohlsein und zu einem innerren Gleichklang bei - wir sollten daher die Natur respektieren und nicht zerstören!!!

Gedanken zu einem naturgeleiteten „Gesund-gehen“
„Gesund-gehen“ mag vielleicht etwas schräg klingen, aber in der Tat ist es so, dass jeder und jede, die entweder genesen oder gesund bleiben will, auf gepreßtes Pulver namens Tablette oder auf andere Arzneien, die in pulverisierter loser Form oder flüssig eingenommen werden, verzichtet, dafür jedoch genußvoll und entschleunigt durch den Wald geht, entlang von Alleen promeniert oder sich einen geruhsamen Nachmittag im Park gönnt. Jeder dieser Menschen tut sich damit etwas Gutes und Gesundes. Es ist erwiesen, dass, egal, wo man sich befindet, die heilende Wirkung der Natur am besten und effizientesten in einer grünen Umgebung zur Geltung kommt. Solange wir uns im Ambiente inzwischen blühender und grüner Pflanzen aufhalten, gesunden wir, dann profitieren wir von den Heilkräften der Pflanzenwelt. Das schöne ist, diese Heilkräfte wirken auch, obwohl die meisten von uns das gar nicht bemerken oder wahrhaben wollen. Die Pflanzenwelt agiert da recht uneigennützig und hofft vielleicht, dass der „homo ignorantus“ irgendwann einmal verstehen wird, dass er sich selbst degradiert, wenn er die Pflanzenwelt weiterhin wie bisher degradiert. Daher liebe und schätze ich auch die Natur, denn sie ist einfach da, auch wenn der „homo ignorantus“ (einige schon, ich weiss) dies nicht zu schätzen weiss.
Botanische Heilung
Hm, botanische Heilung? Mir ist durchaus bewusst, dass sich viele Menschen diese Frage stellen, vor allem die technisierten ent-botanisierten Menschen, die ihren Lebenszweck in einem Konsummantel gepackt haben, ihre Emotionen und Geistwelten in technische Gerätschaften hineintransformieren und ihr Dasein in Abhängigkeit des Aktien-Indexes fristen. Ein schnelleres Fahrzeug zieht leider nicht zwangsläufig den Schluß nach sich, dass damit auch der Mensch schneller wird, es sei denn, wir reden von seinen Bewegungseinschränkungen, seinen selbstkonstruierten Krankheiten und Anfälligkeiten, die überwuchern ihn tatsächlich schneller. Traurig, aber das ist Fakt, nur: Geld man nicht essen!
Der Bezug von künstlichen Präparaten schadet mehr als dass er nutzt, die wahren therapeutischen oder medizinischen Helfer, nämlich die Pflanzen werden dagegen weiterhin verachtet, ignoriert oder gar zerstört. Welch ein absurder Unsinn.
In meinem Essay über Kommunikation bei Pflanzen hatte ich schon erklärt (mache ich gerne noch mal), dass auch Pflanzen durchaus miteinander „sprechen“, sie tauschen Informationen aus, entweder über oder unter der Erdoberfläche. Dazu verwenden Sie bestimmte Botenstoffe, dabei handelt es sich um Düfte und Aromen, die die Pflanzen als sekundäre Pflanzenwirkstoffe produzieren. Gleichzeitig dienen die Botenstoffe auch zur Schadensabwehr, als Verteidigungsstrategie, oder um Tiere, Insekten, Vögel u.ä., für ihre Fortpflanzung anzulocken.
Schon recht lange nachgewiesen, aber noch nicht wirklich publik ist aber die erstaunliche Fähigkeit, dass die Botenstoffe dazu beitragen, dass das menschliche (auch bei Tieren natürlich) Immunsystem aktiviert und gestärkt werden kann, wenn der Mensch eben bei seinem Spaziergang oder seiner Wanderung durch Wälder oder andere Pflanzgesellschaften diese Botenstoffe einatmet. Eigentlich ist es schon seit mehreren Jahrtausenden bekannt, dass Pflanzen, befüllt mit herausragenden Talenten, sekundäre Pflanzenstoffe produzieren, die in unterschiedlichen Arten und Dosen gesund für den Menschen sind, weil sie gesunde Wirkstoffe beinhalten. Inzwischen hat sich der „homo ignorantus“ traurigerweise schon so weit von der Natur entfremdet, so weit in die Abhängigkeit vom materialistischem Pharmazeutisch-medizinisch-chemischen-Komplex hineinmanövriert, dass er komplett jegliches Naturverständnis verloren hat. Entfremdet und wie ferngesteuert weiss er auch gar nicht mehr, was ihm wirklich guttut. Bis auf ein paar indigenen Völker, wenigen wirklich bewusst lebenden Menschen, Menschen, die den Bezug zu ihrer inneren Energie noch halten, ihren Geist und Körper schützen und bewahren wollen, musste ich feststellen, dass ein Großteil der Erdbevölkerung offensichtlich falsch abgebogen ist.
Schade, denn schon in einer Studie von 2009 haben japanische Forscher in Zusammenarbeit mit koreanischen und chinesischen Wissenschaftlern herausgefunden und den Nachweis erbracht, dass bei einem Waldspaziergang tatsächlich das Immunsystem aktiviert und gestärkt wird – wie oben schon erwähnt. Als anerkannte „Aromatherapie“ ist das gesunde Waldbaden, wie es heute so gerne genannt wird, schon seit Anfang der 80-er Jahre des letzten Jahrhunderts vor allem in Japan bekannt. Daher finde ich es schön, dass unter dem Slogan „Waldbaden“ das „Shinrin-yoku“ breite Beachtung findet; allerdings weniger gut stellt sich für die währungsgeleitete grenzenlose Ausschlachtung dieser Idee mit botanisch schwach qualifizierten Begleitern. Eine „Marktlücke“ wurde befüllt, die eigentlich keine Marktlücke sein sollte, sondern eine caritativ-solidarische Rückführung in die Natur wie eine Kur. Hinschauen lohnt sich also allemal.
Botanische Therapie
Die erwähnten Botenstoffe nennt man Phytonzide. Alle Pflanzen geben produzieren diese Botenstoffe, in unterschiedlichen Konzentrationen und Formen. In einem Wald finden wir sie in wesentlich größeren Mengen vor als in Savannen beispielsweise, daher wirken sie im Wald nachhaltiger. Die während eines Waldspaziergangs eingeatmeten Botenstoffen führen zu einer vermehrten Produktion von sogenannten NK-Zellen, die auch messbar ist. Diese NK-Zellen (auch Killerzellen genannt) wehren schädliche exogene Einflüsse ab oder vernichten entartete Zellen.
Es wurde auch nachgewiesen, dass ein Aufenthalt im Wald die Produktion von Anti-Krebs-Proteine fördert. Es werden demnach viele natürliche Mechanismen in Gang gesetzt, die zur Abwehr Viren oder zum Schutz vor Krebserkrankungen dienen. Für viele, die es schon vergessen haben: auch wir Menschen sind natürliche Wesen.
Pflanzen verstreuen unterschiedliche Botenstoffe, aber es sind vor allem die Terpene, die die natürlichen und beim Menschen schon vorhandenen Killerzellen sowohl stärken als auch deren Produktion fördern. Ätherische Öle sind beispielsweise Terpene und die wirksamsten davon sind Pinene, die wir vor allem in Nadelwälder vorfinden (nomen est omen: Kiefer, „pinus“) oder auch Limonene, die wir nicht nur von den Zitrusfrüchten oder Kräutern wie Lavendel kennen, sondern eben auch bei Nadelgehölzen wie Fichten, Tannen oder eben den Kiefern, also wieder im Nadelwald. Zwar in abgemildeter Konzentration, aber diese Terpene werden auch in Laubgehölzen wie Buchen, Eichen u.a. gebildet.
Natürlich gibt es weit mehr Phytonzide, die einfach gesund sind und uns heilen, wenn wir sie einatmen, dies war nur ein kleiner Auszug. Aber tatsächlich tun uns etwas Gutes, wenn wir das Trägheitsmoment überwinden und uns wieder dorthin hingeben, wo wir im Grunde auch herkommen – in die Natur. Wir sind schließlich ein Teil davon, schon vergessen? Und ganz ohne Natur können wir nicht existieren. Die Abkehr von der Natur macht krank, erhöht die Anfälligkeit für Krankheiten, erhöht die psychosozialen Schäden, die wir regelrecht anziehen. Es liegt an uns, dies zu ändern.
Wenn ich davon spreche, dass Pflanzen hervorragende gesunde Wirkstoffe als sekundäre Pflanzenstoffe produzieren und enthalten, dann gilt das nicht für die Bäume, sondern speziell auch für deren Borke. Die darin enthaltenen Terpene, dort soll die Konzentration am höchsten sein, könnten ebenso eine positive gesundheitliche Wirkung entfalten. Könnten deshalb, weil es noch nicht erwiesen ist, aber ich denke, das es so ist. Das ist aber nicht der Grund, warum ich Bäume umarme und knutsche, aber es beruhigt ungemein.
Wir schreiben inzwischen das Jahr 2021, in unzähligen Studien, Forschungsberichten und Untersuchungen mittlerweile vielfach bestätigt, in Medien weltweit immer wieder veröffentlicht: es ist schlichtweg ungesund, wie wir leben, was wir bauen, was wir tun. Experten warnen schon lange, dass eine Abkehr von der Natur auch eine Abkehr von einem gesunden Leben ist. Es sollte unser Lebensmotto sein, Maß zu halten, demütiger und respektvoller zu sein, das Privileg des Lebens anzunehmen und zu schätzen, Verzicht zu üben, achtsamer mit sich, den Mitmenschen und vor allem den anderen Bewohnern des Planeten gegenüber zu sein und eben keine Grünflächen mehr zu zerstören, sinnbefreit Flächen zu versiegeln, die keiner braucht, Bauten herzustellen, die unnötig sind, Müll und Unrat zu vermeiden, vor allem in diesen Mengen, die Kette ließe sich endlos verlängern. Höchste Zeit also, über Gebäudebegrünungen nicht nur zu reden, sondern diese auch durchzuführen, über Mischkulturen nicht nur zu reden, sondern auch zu implantieren usw. Es sind – wie anschaulich und kurz erklärt – die Pflanzen, die uns heilen, ernähren und versorgen – niemand sonst!!!
Auch hinsichtlich der Medizin wäre es schön, die Kraft der Pflanzen vermehrt in Therapien einzubeziehen. Dafür plädieren schon einige Experten und Wissenschaftler seit Jahren und ich unterstütze diese Rufe.
Neben der Einsicht, dass nur eine Ko-Existenz mit allen anderen Lebewesen nach den Regeln der Evolution ein Leben resp. Überleben gewährleistet, treibt mich vor allem der Wunsch an, den sinnbefreiten Raubbau an der Natur, unserer Lebensgrundlage, zu stoppen und zwar wirklich und nicht nur sprachlich. Anstelle der krakenhaftigen gierigen Zerstörung von lebenswichtigen Grünflächen, deren Sinn sich mir einfach nicht erschließen mag, sollten wir pflanzen, pflanzen, pflanzen.
Am liebsten wäre mir persönlich die Rückkehr zu den Mischwäldern, wie wir es vor vielen Jahren schon einmal hatten. Eine Rückkehr zu unseren Lebensmuster, die geprägt waren von einem Miteinander mit der Natur, ja, auch das gab es schon. Allein uns zuliebe wäre das wichtig. Denn grüne Pflanzgesellschaften wie Wälder, Parkanlagen, Begrünungen aller Art, vor allem in urbanen Räumen, sind auch heilende, therapierende Räume, zudem vermitteln sie Schutz und versorgen uns. Botanische Lösungen wären wirksamer, effizienter und wie wir nun wissen auch gesünder, also umsetzen. Wie? Ganz einfach und bei botanischen Lücken einfach diejenigen fragen, die diese Lücken füllen können, denn es gibt sie, die botanischen experten, man muss sie nur fragen – wie mich zum Beispiel.
Ein Querfeldein-Natur-Spaziergang durch den Wald, gerne mit meiner Begleitung, zur therapeutischen Gesundheitsvorsorge gepaart mit Schilderungen über die erstaunlichen Fähigkeiten, mit denen ich diese Spaziergänge inhaltlich füllen könnte, wäre doch mal ein Anfang oder etwa nicht? Eine willkommene Phytotherapie hilft!
Alle, die leben und überleben wollen, neue Wege zur Erkenntnis beschreiten wollen oder sich mit mir auf eine Entdeckungsreise zurück zur Natur begeben wollen, sind herzlich dazu eingeladen.
Auf in die Natur, das Gepäck vollgeladen mit Neugier, Enthusiasmus, aber auch Respekt, Demut und Dankbarkeit – wir werden erwartet!!!
Meldet Euch, bis dahin wie immer: Achtet auf die Pflanzen, denn sie wissen, was sie tun. Also steht auf, denn „grün“ ist die Farbe der Zukunft!!!
Achtet einander, seid wachsam - danke

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