Kastanien sammeln macht richtig Spaß. Schade nur, dass man mit den Früchten der Roßkastanie nicht so viel anfangen kann. Denn schnell werden die glatten Früchte im warmen Zimmer runzelig und büßen ihren Glanz ein.
Wie viel besser ist es da, Esskastanien, oder auch Edelkastanien, Maronen oder botanisch Castanea sativa genannt, zu sammeln, denn schließlich kann man die erbeuteten Früchte dann genießen. Wie bei den Früchten der Roßkastanie (bot.: Aesculus hippocastanum) stecken die Maronen in einer stacheligen Hülle und sehen den Kastanien auch ähnlich, aber damit sind die Gemeinsamkeiten auch schon erschöpft.
Der Esskastanienbaum gehört zur Familie der Buchengewächse, Roßkastanie zählen wie die Ahorne zu den Seifenbaumgewächsen. Somit sind Roß- und Esskastanien nicht einmal miteinander verwandt.
Wissenswertes
Esskastanienbäume lieben warme Standorte und werden vor allem in Italien, der Türkei und China angebaut. Ihr könnt Esskastanien aber auch in den Weinbaugebieten in Deutschland finden, vor allem entlang des Rheins. Die meisten Esskastanien gibt es in der Pfalz. Dort gibt es sogar einen Wanderweg, der entlang dieser großen Bäume führt, den so genannten Pfälzer Keschdeweg. Ihr könnt Esskastanien aber auch im Schwarzwald, Odenwald oder im Taunus finden. Esskastanien wachsen sogar noch weiter im Norden. Allerdings ist dann die Ernte der Früchte etwas enttäuschend. Denn um schöne, große Früchte hervorzubringen, brauchen diese Südländer unter den Bäumen relativ warme Sommer.
Esskastanien werden bis zu 30 Meter hoch und damit richtig stattliche Bäume mit einer säulenförmigen Krone. Ihre Blätter sind elliptisch geformt und haben gezahnte Blattränder. Besonders beeindruckend ist ihr möglicher Stammumfang: Esskastanien können im Durchmesser einen Meter dick und mehr werden. Allerdings kann dies eine Weile dauern, da diese Bäume bis zu 500 Jahre alt werden können.
Standort
Edelkastanien sind wärmeliebend. Sie benötigen daher einen sonnigen Standort in geschützter Lage. Wer in einer kalten Gegend wohnt, sollte auf die Pflanzung einer Esskastanie verzichten. Da der Baum sehr groß wird, sollte der Abstand zu anderen Gehölzen mindestens 10 Meter betragen.
Edelkastanien lieben feuchte, sandige, kalkfreie und am besten leicht saure Böden. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden. Nach der Pflanzung – am besten im Frühjahr – muss der Baum regelmäßig gewässert werden. Wer Esskastanien aus dem eigenen Garten ernten möchte, muss geduldig sein. Denn erst nach 10 Jahren an einem Standort wachsen die ersten Früchte.
Die Blüte
Edelkastanien blühen relativ spät im Jahr, etwa im Juni und Juli. Daher sind ihre schlanken, cremeweißen hängenden Blüten nicht von Frost bedroht. Zuerst zeigen sich die männlichen Blütenstände und verströmen einen betörenden Duft. Nach etwa anderthalb Wochen öffnen sich die kleineren weiblichen Blüten. Esskastanien sind übrigens bei Bienen und damit auch bei den Imkern sehr beliebt.
Die Früchte
Ab Oktober werden die Früchte reif. Dann springt die stachelige Schale auf und die bis zu drei Früchte, die darin wachsen, fallen heraus.
Auch wenn sich die Maronen wie die Früchte der Roßkastanie in einer stacheligen Hülle verstecken, so kannst Du diese leicht unterscheiden. Die Früchte der Esskastanie sind grün, später hellbraun und mit dünnen, langen und dichten Stacheln bewachsen – und stechen daher auch ziemlich schmerzhaft zu. In jeder Schale stecken bis zu drei Früchte. Die Maronen haben eine abgeflachte Seite, einen dicken „Bauch“ und laufen oben spitz zu. Botanisch gesehen zählen Esskastanien zu den Nüssen. Im Gegensatz zu vielen anderen Nüssen enthalten sie aber nur 2,5% Fett, 43% Stärke und etwa fünf Prozent Zucker und 39% Wasser.
Immer noch am besten: Im Backofen rösten
Am einfachsten kannst Du die Maroni genießen, wenn Du sie einfach im Backofen röstest.
Dazu musst Du die Maronen einritzen: einfach am „Bauch“ der Esskastanie in die Schale ein Kreuz einritzen. Am besten geht das mit einem Sägemesser, da dies nicht so leicht an der glatten Schale abrutscht. Dann die Maronen auf ein Backblech verteilen und etwa 15 Minuten bei 200 Grad rösten. Die Kastanien sind gar, wenn sich der typische Duft verbreitet. Etwas abkühlen lassen und die die Schale an dem eingeritzten Kreuz abziehen.
Du kannst die eingeritzten Maronen auch in kochendem Wasser garen. Ich finde das Aroma der gekochten Kastanien allerdings nicht so gut. Allerdings lässt sich dann die braune Haut, die die Edelkastanien umgibt, leichter entfernen.
Die Maronen werden außerdem häufig als Beilage zu oder Füllung für Enten, Gänse oder Wildgeflügel verwendet.
Auch noch interessant:
- Tipps zur Zubereitung von Maronen
- Hast Du keine Edelkastanie bei Dir in der Nähe gefunden? Sieh´ doch mal auf der Seite www.mundraub.org nach, ob bei Dir in der Nähe Esskastanien wachsen.
Diese Gartenideen wurden verfasst von der Redaktion freudengarten.
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