Alte Apfelsorten wieder entdecken und pflanzen

Es ist jammerschade, dass alte Apfelsorten immer mehr in Vergessenheit geraten. Jetzt lesen, welche alten Apfelsorten es gibt, warum die Äpfel alter Sorten nicht mehr im Handel sind und wo es alte Apfelsorten zu kaufen gibt.

Stark und kräftig steht er im Garten, der Kaiser Wilhelm. Nein, es nicht von einem Standbild des Kaisers im heimischen Garten die Rede, sondern von einem Apfelbaum. Kaiser Wilhelm ist der Name einer der vielen alten Apfelbaumsorten, deren Namen für uns ebenso ungewohnt klingen wie Danziger Kantapfel, Gewürzluiken oder Halberstädter Jungfernapfel.

Warum es Äpfel alter Apfelsorten nicht zu kaufen gibt

Denn die Früchte dieser alten Sorten sind so gut wie nicht in den Supermärkten zu finden. Obwohl sie sehr robust, wenig krankheitsanfällig sind und schmackhafte Früchte tragen, sind sie nicht für den Anbau in Obstplantagen geeignet: Ihre Kronen sind zu groß und ihre Früchte können nicht bequem vom Boden aus gepflückt werden. Auch tragen die Bäume mal mehr und mal weniger Früchte. Außerdem sehen die Äpfel alter Sorten manchmal etwas unscheinbar aus - ein Nachteil, den sie mit ihrem guten Geschmack wettmachen.

Pomologenverein gibt Auskunft

Um in den Genuss der leckeren Früchte zu kommen, entscheiden sich daher immer mehr Gartenbesitzer dafür, eine alte Sorte im Garten zu pflanzen. Wer es ganz genau nimmt, kann sich beim Pomologenverein darüber informieren, welche Apfelsorte in seiner Region zu Hause ist und über welche Baumschule man alte Apfelbaumsorten beziehen kann.

Alte Apfelsorten als Hausbaum

Apfelbäume sind ideale Pflanzen für Hausgärten. Sie bringen nicht nur Gaumenfreude, sondern sind auch ein optischer Genuss. Im Frühjahr ist ein Apfelbaum mit seinen Blüten wunderschön anzusehen. Sein Schatten spendet an heißen Sommertagen angenehmen Schatten.
Legt man Wert auf viele Früchte, sollte man seinen Apfelbaum allerdings regelmäßig schneiden. Auch wenn Obstbäume immer wieder zurückgeschnitten werden können, sollten starkwüchsige Sorten nicht in kleine Gärten gepflanzt werden. Möchtest Du einen Baum, der klein bleibt, erkundige Dich nach Bäumen, die auf schwach wachsende Unterlagen veredelt wurden.

Nomen ist nicht Omen

Der botanische Name des Apfels lautet Malus, der Üble, Böse. Kein Wunder, hatte doch Eva mit einem Apfel schon den Sündenfall heraufbeschworen. Nach Ansicht vieler Deutschen eine verzeihliche Sünde: Immerhin werden statistisch gesehen hierzulande pro Kopf 20 Kilogramm Äpfel verspeist.

Am Anfang war der Holzapfel

Ursprünglich war der Apfel in Zentral- und Westasien beheimatet. Auf dem Gebiet des heutigen Kasachstan wuchsen bereits um 10.000 vor Christus Äpfel. Diese waren allerdings sehr klein, hatte viele Kerne, schmeckten sehr sauer und war, wie der Name schon verrät, holzig. In der Antike gelangte über die alten Handelsstraßen Antike in den Schwarzmeerraum und wurde dort von Griechen und Römern kultiviert.

Äpfel ernten

Im August fallen die ersten Äpfel vom Baum. Mit einem kleinen Test kannst Du leicht feststellen, welche Früchte schon reif sind: Drehe den Apfel eine Vierteldrehung. Löst sich der Stiel, ist die Frucht reif. Frühe Äpfel solltest Du am besten gleich verzehren, da sie nicht geeignet sind, um lange gelagert werden zu können.

Übrigens:...

Der Name der Sorte “Kaiser Wilhelm” ist auf einen frühen Marketing-Gag des Volksschullehrers und Apfelfreund Carl Hesselmann zurückzuführen. Hesselmann war ab dem Jahr 1861 als Lehrer an der Volksschule in Witzhelden tätig. Als engagierter Pomologe hatte er an seiner Schule eine Baumschule angelegt. 1864 fand er seiner Meinung nach die beste und schönste Apfelsorte im Bergischen Land bei Monheim. Da dieser Apfel in Deutschland noch unbekannt war, wollte er diesen Apfel mit einem kaiserlichen Namen krönen und holte beim Kaiser die Genehmigung ein, diesen Apfel „Kaiser Wilhelm“ zu nennen.

Weitere Hinweise zu alten Apfelbaumsorten finden Sie unter:
http://www.pomologen-verein.de

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Diese Gartenideen wurden verfasst von der Redaktion freudengarten.


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