Meine alte Nachbarin hat mit folgende Regel auf den Weg gegeben: einmal in der Woche mit Eimer und Schere durch den Garten gehen und die verwelkten Blüten abschneiden. Klingt nach viel Arbeit? Ansichtssache! Dieses „Schnibbeln“ im Garten kann auch Müßiggang sein – Zeit zum genauen Betrachten der Blumen und zum genauen Wahrnehmen ihres Blühens und Verblühens. Aber nicht alle Pflanzen brauchen den gleichen Schnitt. Lies hier, wo und wann du bei deinen Pflanzen im Garten die Schere richtig ansetzt.
Blumen richtih im Sommer schneiden
Stauden
Unter Prachtstauden versteht man die Stauden, die auffällige große Blüten bilden. Diesen Namen haben sich Rittersporn, Ziersalbei, Lupinen und Astern wirklich verdient. Denn mit ihrem prächtigen Blütenreigen verzaubern sie jeden Garten in ein Sommerparadies.
Wer auf ein zweites Blütenwunder seiner Prachtstauden im frühen Herbst hofft, muss allerdings zur Schere greifen. Viele Stauden blühen noch einmal, wenn sie nach der Blüte ca. eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten werden. Gleich nach dem Rückschnitt die Pflanzen wässern und düngen! Vorsicht beim Rittersporn. Die zarten Triebe sind eine Lieblingsspeise von Schnecken!
Bei anderen Stauden, wie z.B. Staudensonnenblumen, Sonnenaugen ode Sommeraugen genügt es, die verblühten Blüten abzuschneiden, um sie zu einer erneuten Blüte anzuregen. Dadurch wird die Bildung von Samen verhindert, die Staude spart Kraft.
Buddleia
Sommerflieder, Schmetterlingsstrauch sind andere Namen für die Buddleia. Sie bildet dekorative lila oder weiße Rispen. Nach der Blüte solltest Du die verblühten, braunen Fruchtstände oberhalb der Seitentriebe abschneiden. Du wirst mit Blüten bis in den Herbst für Deine Mühe entlohnt.
Blauregen schneiden
Die Glyzinie) oder der Blauregen dankt Schnittmaßnahmen mit vielen Blüten im nächsten Jahr. Falls Du nicht direkt nach der Blüte geschnitten hast, wird es im Juli bis August Zeit, alle diesjährigen Triebe auf 15-30 cm zu kappen. Nur Triebe, die Du zum Aufbau Ihres Spaliers brauchst, solltest Du von dieser Maßnahme verschonen.
Rosen
Keine Angst vor Rosen, ihre Pflege ist keineswegs kompliziert. Abgeblühte Rosen einfach abzupfen oder, wenn man es etwas ordentlicher mag, bis zum nächsten entwickelten Blatt abschneiden.
Leiden die Rosen an Krankheiten musst Du die Schere tiefer ansetzen: Den Strauch kräftig kürzen und die kranken Triebe entfernen. So verhinderst Du, dass sich die Krankheiten unter den Rosen weiter ausbreiten.
Lavendel
Lavendel kann man nie zu viel im Garten haben. Bescheiden hält er sich im Hintergrund einer jeden Rabatte und setzt doch Akzente: im Sommer verleiht er jedem Beet mediterranen Flair, im Winter vertreibt er mit seinen silbrigen Blättern das triste Braun in der leeren Staudenrabatte.
Auch wenn der Lavendel ein problemloser Gartenbewohner ist: ohne pflegenden Schnitt im Frühjahr und nach der Blüte verkahlen die Sträucher und werden nach einigen Jahren unansehnlich.
Und so geht es: Nach der Blüte solltest Du ein Drittel der Pflanze kürzen. Damit sind fallen die verblühten Blüten mit Stängel und die oberen Blattspitzchen der Schere zum Opfer. Doch Vorsicht beim Schnitt ins alte Holz. Schneide nicht zu viel weg, denn das mag der der Lavendel gar nicht. Mit spärlichem Wachstum wird er Dir seinen Unmut zeigen.
Übrigens: Das Schnittgut des Lavendel ist viel zu schade zum Wegwerfen. Die abgeschnittenen Stängel in ein schattiges Beet mit lockerer, humoser Erde stecken. Mal schauen, ob die Triebe im nächsten Frühjahr treiben...
Eiben und Hecken
Eiben bilden schöne, dichte Hecken. Auch dekorative „Gartenskulpturen“, wie z.B. Kugeln oder Pyramiden lassen sich aus
ihnen problemlos gestalten. Allerdings müssen sie zwei Mal im Jahr geschnitten werden, um in Form zu bleiben.
Auch viele stark wachsende Hecken, wie z.B. Buche oder Hainbuche, sollten nach dem zweiten Austrieb an „Johanni“ Ende Juni ein zweites Mal geschnitten werden.
Schneide Bäume und Hecken nur bei trübem Wetter. Sonst droht den Gartenbewohnern Sonnenbrand!
Beerensträucher
Weiße und rote Johannisbeeren sind längst gegessen oder zu Marmelade verarbeitet worden. Wenn Du auch nächstes Jahr wieder reichlich vom eigenen Strauch naschen willst, solltest Du nach der Ernte die älteren Triebe entfernen, da Johannisbeeren am besten am einjährigen Holz tragen. Sind die Triebe älter als drei Jahre tragen die Äste ziemlich wenig. Bei der Schwarzen Johannisbeere muss das dunkle Holz herausgeschnitten werden. Denn die Beeren wachsen nur am hellen, einjährigen Holz.
Auch noch interessant:
- Wissenswertes über den Blauregen bzw. Glyzinie
- Anleitung: Blauregen schneiden
- Anleitung: Lavendel richtig schneiden
- Immergrüne Hecken richtig schneiden
- Johannisbeeren schneiden
Diese Gartenidee wurde verfasst von der Redaktion freudengarten.
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