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Kräuter richtig überwintern in 8 Schritten

Manche Kräuter sind komplett winterhart, andere sollte man hingegen vor Frost schützen. Hier erfährst du, was im Herbst im Kräutergarten zu tun ist und wie du deine Kräuter in 8 Schritten winterfest machst.

Ob wirksame Heilkräuter, schmackhafte Gartenkräuter oder nur als duftender Blickfang: Kräuter wollen gehegt und gepflegt werden! Im Herbst, wenn der der erste Frost immer näher rückt, wird es Zeit, das Kräuterbeet auf den Winter vorzubereiten. Mit den folgenden 8 Schritten machst du den Kräutergarten fit für die kalte Jahreszeit:

1) Im Spätsommer und Herbst gießen

Als ersten Schritt solltest du darauf achten, im Spätsommer und Herbst noch ausgiebig zu gießen. Denn ausgetrocknete Pflanzen sind anfälliger für Frostschäden. Auch wenn die größte Sommerhitze vorbei ist: Versorge die Kräuter mit ausreichend Feuchtigkeit. Wichtig: Auch an warmen Wintertagen sollte man die Kräuter gießen. Sobald die Temperaturen 15 °C übersteigen, benötigen die Pflanzen etwas Wasser.

2) Zwischen ein- und mehrjährigen Kräutern unterscheiden

Vielleicht ist es dir sowieso schon klar: Nicht alle Kräuter kannst du überwintern. Manche Pflanzen sterben nach einer Saison ab und treiben auch im Frühjahr nicht mehr aus. Diese Kräuter musst du jedes Jahr neu aussäen und dir somit auch keine Gedanken zur Überwinterung machen. Zu den sogenannten einjährigen Kräutern gehören:

  • Sommerbohnenkraut
  • Borretsch
  • Dill
  • Gartenkresse
  • Kapuzinerkresse
  • Koriander
  • Kümmel
  • Anis
  • Kerbel
  • Basilikum (einjährige Sorten)
  • Majoran (einjährige Sorten)

3) Winterhärte der Pflanzen bestimmen

Die meisten mehrjährigen Kräuter sind winterhart und können ohne Probleme draußen überwintern. Einige Pflanzen, vor allem die aus mediterranen Gebieten, überstehen frostige Temperaturen aber nicht. Bestimme also bei allen Kräutern, ob sie winterhart sind oder ob sie eine spezielle Behandlung brauchen. Tipp: Bei manchen Kräutern, wie z. B. Salbei, kommt es auch auf die spezielle Sorte an. Wusstest du, dass du manche Kräuter sogar im Winter ernten kannst?

Diese Kräuter überstehen den Winter in unseren Breiten auch draußen:

  • Bärlauch
  • Bergbohnenkraut
  • Brunnenkresse
  • Currystrauch
  • Estragon
  • Lavendel
  • Liebstöckel
  • Oregano
  • Petersilie
  • Pfefferminze
  • Echter Salbei (andere Salbei-Sorten sind jedoch nur bedingt winterfest)
  • Schnittlauch
  • Sauerampfer
  • Thymian
  • Waldmeister

4) Im Herbst Ordnung schaffen

Vor dem Winter solltest du das Kräuterbeet noch einmal gründlich jäten und jegliches Unkraut entfernen. Dann haben die Pflanzen im Frühling ausreichend Platz und Licht, um neu auszutreiben. Bei einjährigen Pflanzen entfernst du am besten alle abgestorbenen Reste.

Ab September solltest du die meisten Kräuter nicht mehr zurückschneiden. Denn der Frost könnte an den frischen Schnittstellen die Pflanze schädigen. Die stehengebliebenen Stängel schützen die Pflanze vor dem harten Winter. Grundsätzlich empfiehlt es sich, die Kräuter eher im Frühjahr zu stutzen.

5) Bestimmte Kräuter abernten

Einige Kräuter wachsen als Stauden: Sie werfen im Herbst alle ihre oberirdischen Teile ab und nur der Wurzelstock überwintert. Bei diesen Sorten solltest du im Herbst die gesunden Blätter rechtzeitig abernten, um die Gewürze nicht zu verschwenden. Zu den staudenartigen Kräutern gehören z. B. Minze, Zitronenmelisse, Oregano, Liebstöckel und Petersilie. Die geernteten Gewürze kannst du dann für den Winter konservieren, indem du sie z. B. trocknest oder einfrierst. Oder du kochst ein leckeres Herbstgericht mit Kräutern.

6) Empfindlichere Pflanzen abdecken

Neben den komplett winterharten Kräutern gibt es auch Pflanzen, die du vor allzu kalten Temperaturen schützen solltest. Dazu gehören zum Beispiel Lorbeer, Estragon, Rosmarin, einige Lavendelsorten, Currykraut und Thymian. Als Schutz vor Winterschäden dient bei diesen Sorten eine dicke Schicht aus Laub, Rindenmulch oder sogar ein Gärtnervlies, das man um die Pflanze wickelt. Achtung: Laub und Mulch müssen im Frühjahr rechtzeitig entfernt werden, bevor die Pflanze austreibt.

7) Kleine Sensibelchen ins Innere verfrachten

Wer sicher gehen will, dass empfindliche Kräuter den Winter überstehen, sollte sie nach drinnen umsiedeln. Das betrifft vor allem sehr frostempfindliche Pflanzen wie buntlaubigen Salbei, Ananassalbei, Rosmarin, Zitronenverbene und Lorbeer.

Am besten man pflanzt die Kräuter vor dem ersten Frost in einen Topf und überwintert sie an einem hellen, kühlen Ort. Gut eignen sich dazu unbeheizte Wintergärten, frostfreie Schuppen, Treppenhäuser oder Gewächshäuser. Auch der Keller kann sich anbieten, vorausgesetzt es ist genug Licht vorhanden. Bei Bedarf kannst du den Indoor-Kräutergarten mit einer künstlichen Wachstumslampe beleuchten. Grundsätzlich gilt: die Temperatur sollte nicht wärmer als 10 °C sein.

In milderen Regionen (kein längerer Frost und nicht unter -5° C) kann Rosmarin auch an einem geschützten Platz nahe der Hauswand überwintern.

8) Pflanzkübel vor Feuchtigkeit schützen

Wachsen deine Kräuter in Töpfen oder andern Pflanzgefäßen? Dann solltest du sie im Winter leicht erhöht auf ein Holzbrett, Tonfüße oder Styroporplatten stellen, damit das Wasser gut ablaufen kann. Sonst könnte sich die Feuchtigkeit sammeln und im Topf gefrieren. Außerdem hält die Unterlage die Kälte des Bodens ab. Am besten wickelst du die Pflanzkübel zusätzlich in einen Mantel aus Vlies, Kokosmatten oder Jutesäcken, um sie vor Kälte zu schützen.

Wer lange Freude an seinen Kräutern haben will, sollte sich also gut informieren: Welche der Kräuter sind einjährig, welche mehrjährig? Gibt es empfindliche Pflanzen, die du besser abdecken oder sogar nach drinnen umsiedeln solltest? Denke außerdem daran, Pflanzgefäße auf eine erhöhte Unterlage zu stellen und in einen Mantel einzupacken. Dann ist dein Kräutergarten gut gerüstet für den Winter!

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