Bärlauch – Spinat des Waldes
Bärlauch bedeutet für mich Frühlingsbeginn! Denn sobald die Tage wärmer werden, beginnt das essbare Wildkraut durch das Laub des Vorjahres emporzuschießen. Die Blätter und Wurzeln sind essbar. Bärlauch kommt geschmacklich Spinat sehr nahe, ist jedoch viel intensiver und knoblauchiger.
Nicht mit Maiglöckchen oder Herbstzeitlose verwechseln
Bärlauch wird heutzutage im Supermarkt für verhältnismäßig viel Geld verkauft. Wahrscheinlich deshalb, weil viele Menschen Angst davor haben, Maiglöckchenblätter oder Herbstzeitlose anstatt Bärlauch zu erwischen. Herbstzeitlose wächst jedoch auf Wiesen und Maiglöckchen eher am Wegesrand. Außerdem ist der Bärlauch gestielt. Die Blätter der beiden giftigen Pflanzen hingegen rollen sich am Ansatz ineinander ein. Wer also Bärlauch sammelt und die Kinder mitsammeln lässt, verwendet am Ende am besten nur jene Blätter, die noch einen Stiel haben. Dann kann nichts schiefgehen. Übrigens, auf den Geruch alleine würde ich mich nicht verlassen. Denn riechen einmal die Finger nach Bärlauch, riecht auch jedes Blatt, dass man pflückt, automatisch danach.
Bärlauch in lichten Wäldern sammeln
Ich sammle Bärlauch immer bei uns im Wienerwald, an meiner Lieblingslichtung, wo er sehr üppig auftritt. Die ganz jungen Blätter sind mir dabei am liebsten, da er dann noch nicht so scharf schmeckt. Bärlauch sollte unbedingt vor der Blüte gesammelt werden, weil die Pflanze sonst die ganze Kraft für die Bildung der Blüten nutzt. Das macht sich im Geschmack bemerkbar. Übrigens, falls man unabsichtlich die Wurzel mit ausreißt, kann man sie als Knoblauchknolle im Bärlauchgericht gleich mit verarbeiten. Sie schmeckt köstlich!
Den gesunden Nährstofflieferanten sammle ich auf Vorrat
Gut zu wissen ist, dass Bärlauch ein guter Vitamin-C-Lieferant ist und Mineralstoffe, wie Kalzium, Kalium und Eisen, enthält. Ich sammle immer ausreichend viele Blätter davon, um mir zu Hause einen guten Vorrat anzulegen. Daheim wasche ich den Bärlauch, entferne unschöne Blätter und kontrolliere – falls ich sie nicht selbst gesammelt habe – ob alle Blätter einen Stiel haben.
Danach trockne ich den Bärlauch vorsichtig mit einer Küchenrolle ab und friere einen Teil davon (unblanchiert) in 100 bis 200 Gramm-Portionen ein. Aus einem Teil mache ich nach dem Sammeln meistens gleich eine köstliche Bärlauch-Cremesuppe. Dafür benötigst du:
- 300 Gramm Bärlauch
- 1 Zwiebel
- 3 EL Butter
- 1 Liter Gemüsebrühe
- 200 Milliliter Schlagobers
- Salz, Pfeffer, geriebene Muskatnuss
- 1 Spritzer Zitronensaft
- 4 Scheiben Toastbrot
Schwitze zuerst die geschälte und geschnittene Zwiebel in etwas Butter an. Füge Bärlauch hinzu und koche ihn mit der Suppe ein paar Minuten lang auf. Tiefgekühlten Bärlauch solltest du etwa zehn Minuten lang kochen. Püriere die Suppe und füge Schlagobers, Gewürze und Zitronensaft hinzu. Würfle den Toast und röste ihn in Butter goldbraun und knusprig an. Serviere ihn zur Suppe.
Einen weiteren Teil verarbeite ich zu Bärlauch-Pesto. Dafür benötigst du:
- 200 Gramm Bärlauch
- 100 Gramm Pinienkerne (oder Walnüsse – sind genauso gut und wachsen im Garten)
- 200 Gramm Olivenöl (ein gutes Öl in Bio-Qualität – macht wirklich einen geschmacklichen
- 100 Gramm geriebenen Parmesan
Wasche zuerst den Bärlauch und schneide in grob zu. Füge dann Nüsse und Öl hinzu und püriere das ganze gut. Gib anschließend den Parmesan hinzu und fülle das Pesto in sterilisierte Schraubgläser. Als oberste Schicht solltest du etwas Olivenöl geben. Verschraube die Gläser und bewahre das Pesto im Kühlschrank auf. Unser Vorrat reicht meist bis in den Sommer hinein.
Wirklich köstlich sind Bärlauch-Nockerl. Du kannst sie gut aus tiefgekühltem Bärlauch zubereiten. Du benötigst dafür: Weiterlesen für mehr Wildkräuter und Rezepte im Frühling!
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