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Ein Tiny Haus bauen – die Grenzen freien Wohnens

Wer außerhalb der Stadt ein kleines Gartengrundstück besitzt, fragt sich bestimmt des Öfteren, warum nicht einfach für immer hier draußen bleiben? Weitab vom Lärm der Stadt, inmitten der Natur.

++Werbung++ Was braucht es schon mehr zum Leben als eine gemütliche Hängematte und die schmackhaften Schätze, die das eigene Land abwirft? In der Realität natürlich schon noch das Eine oder Andere. Aber nicht allzu viel. Mit einem einfachen Containerhaus rückt der Traum zum Greifen nah.

Was ist ein Containerhaus?

Containerhäuser als eine Form der immer beliebteren Tiny Haus vereinen auf nicht viel mehr als 45 m² Wohnfläche alle Vorzüge eines modernen Eigenheimes. Essen, Kochen, Schlafen, Duschen und Arbeiten werden perfekt miteinander verbunden. Neben Containern können Bauwagen oder auch gezielt geplante kleine Holzhäuschen gemeint sein. Ein bisschen so wie damals in der Kinderserie „Löwenzahn“. Dort lebte der Kinderliebling Peter Lustig ebenfalls in einem geschickt ausgestatteten Bauwagen inmitten grüner Natur.

Ist ein Tiny Haus die richtige Lösung für mich?

Sofern du im Stande bist, dich von der Last materiellen Besitzes zu trennen, kann es eine gute Idee sein, ein Tiny Haus kaufen oder bauen zu wollen. Bist du zusätzlich noch handwerklich kompetent, muss das Projekt auch nicht unmöglich teuer ausfallen. Es kommt ein wenig auf gute Ideen an und den Blick für versteckten Stauraum.

Viel bestaunte Beispiele auf Pinterest und anderen Plattformen machen es vor: Hier bieten Treppenstufen Raum für Schubfächer oder Ess- und Arbeitsfläche werden durch raffinierte Ordnungssysteme miteinander kombiniert. Klingt das für dich noch langweilig und du hast noch viel bessere Ideen, bist du vermutlich genau der richtige Mensch für diesen Wohntraum.

Ein wenig Ordnungssinn ist für ein solches Projekt jedoch unabdingbar, andernfalls werden rumliegende Gegenstände schnell zur Falle und können zum Beispiel für Klapptechnologien hinderlich sein.

Mehr als nur ein kleines Wohnhaus

Aber vielleicht möchtest du ja gar nicht permanent in deinem Tiny Haus wohnen. Vielleicht soll es nur eine Wohlfühloase für den Sommer werden. Denkbar sind hier viele Variationen. Ein ausgelagertes Atelier oder eine Sauna sind schöne Ideen. Ebenso spannend: die Feierabendlounge am See oder der eigene Fitnessbereich. Etwas ökonomischer ist die Idee der Vermietung. Wenn du nicht selbst in deinem Wochenenddomizil nächtigen kannst, rentiert sich so der Besitz dennoch. Selbst wenn du nur über einen Schlafplatz für deine Wochenenden nachdenkst, kann ein zusätzlich transportables Tiny Haus die richtige Lösung sein.

Die Grenzen des freien Wohntraums

Die wachsende Beliebtheit der kleinen Alleskönner liegt nicht zuletzt in ihrer Flexibilität begründet. Bei guter Planung bleibt das Häuschen transportabel und kann jeder Zeit umgesetzt werden. Passende Standorte bieten sich theoretisch immer und überall.

Theoretisch, denn praktisch hinkt des deutsche Baurecht dem modernen Nomadentum ein wenig hinterher, sodass es einiges zu beachten gilt.

Egal ob fahrbar oder nicht, sobald dein Häuschen auf einem Grundstück steht und dauerhaft bewohnt werden kann, benötigst du eine Genehmigung der Baubehörde.

Grundvoraussetzungen für genehmigten Wohnraum

Willst du es potenziell das ganze Jahr über nutzen, hast du die Pflicht, dieselben Grundvoraussetzungen zu schaffen wie Besitzer großer Eigenheime. Dies erscheint zunächst ein wenig widersinnig, denn der Vorschrift nach muss es auch für das Tiny Haus einen Grundriss mit genau definierbaren Bereichen geben. Du musst Bad, Küche und Wohnbereich auf dem Papier voneinander abgrenzen können. Nicht ganz die Idee verschachtelten Wohnraums also.

Das Vorhandensein von Strom- und Wasseranschlüsse, WC, sowie einer ausreichenden Dämmung sind ebenfalls obligatorisch. Für ein ganzjähriges Wohnen muss entsprechend auch ein Heizkonzept vorliegen.

Weiter geht es mit Vorgaben zur Raumhöhe (2,4 m) und definierten Angaben zu Fluchtwegen. Hier gilt es die Maße von Treppen, Türen und Fenstern der Verordnung anzupassen. Damit hört es nicht auf, denn auch Standort und Erscheinungsbild haben sich lokalen Richtlinien anzupassen.

Nur gut informiert starten

Es fällt auf: Das viel gepriesene Konzept von der kleinen Freiheit ist hierzulande nur bedingt umsetzbar. Daran muss der Traum vom Tiny Haus nicht scheitern, er sollte nur auf gut durchdachten Plänen basieren, die du bestenfalls vor dem Bau behördlich prüfen lässt, damit der Traum vom simplen Rückzugsort nicht zum bürokratischen Albtraum wird.

Bildnachweis: Fahrbares Tiny Haus von Milivigerova auf Pixabay


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