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Pfaffenhütchen pflanzen, pflegen, schneiden und Standort

Das Pfaffenhütchen trägt im Herbst rote Früchte mit einem karminrosa Mantel und ist eines der beliebtesten heimischen Sträucher - sicher auch, weil es so pflegeleicht ist. Wir geben Tipps zum Schneiden, Standort und Pflege.

Je grauer die Tage werden desto freuen wir uns über Pflanzen, die uns mit Farbe überraschen. Eine davon ist das Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus), das auffällige rote Früchte, die einen karminrosa Mantel umgeben werden, trägt. Die Früchte sind nicht nur ein Augenschmaus, denn die Vögel haben sie zum Fressen gern.

Das Pfaffenhütchen Augenschmaus für Gartenbesitzer, Leibspeise für Vögel: das sind die zwei wichtigsten Merkmale des Pfaffenhütchens im Herbst.

Pflanzenportrait Pfaffenhütchen

Das Pfaffenhütchen, oder auch Spindelstrauch genannt, ist während des Frühjahrs und des Sommers ein unauffälliger Gartenbewohner. Der Strauch wird drei bis fünf Meter hoch und wächst stark verzeigt mit fast rechtwinklig abstehenden Ästen. Weder das länglich-eiförmige Blatt noch die gelblich-grünen Blüten im Frühjahr ziehen die Blicke auf den bis zu drei Meter hohen Busch. Erst im Herbst setzt das Pfaffenhütchen mit seiner dekorativen Laubfärbung bunte Akzente im Garten. Besonders schön sind aber die knallroten Früchte. Reifen die Früchte, platzen sie auf und lassen ihre orangefarbenen Samen sehen – ein attraktives Farbenspiel. Im bringt er mit seinen grünen Ästen etwas Farbe in den Garten.

Pfaffenhütchen wurzeln flach und treiben an anderen Stellen neu aus. Dies kann etwas lästig werden.

Namensursprung

Seinen Namen erhielt der Strauch aufgrund der Ähnlichkeit seiner Früchte mit einer Bischofsmütze.

Der botanische Gattungsname Euonymus bedeutet so viel wie „von gutem Ruf“. Dabei handelt es sich aber wohl um einen „Tabunamen“. Denn schon die antiken Griechen kannten und fürchteten die Giftigkeit des Strauches. Mit der harmlosen Benennung wollte man wohl die bösen Dämonen austricksen, die man hinter der Giftwirkung vermutete.

Standort und Verbreitung

In der freien Natur ist das Pfaffenhütchen Bestandteil der Strauchschicht von lichten Laubmischwäldern. Es steht nicht gern im Mittelpunkt, sondern fühlt sich in der Gesellschaft von Schlehen, Heckenkirschen, Liguster, Holunder und Hartriegel sehr wohl.

Das Pfaffenhütchen ist in fast ganz Europa, bis auf Schottland und Teile Skandinaviens, heimisch. Mehr als 175 Arten gibt es, die meisten sind in Ostasien und im Himalaya beheimatet. In Deutschland wächst nur das Euonymus europaea und im Voralpenland das Euonymus latifolia, das Breitblättrige Pfaffenhütchen.

Standort und Boden

Das Pfaffenhütchen ist ein anspruchsloser Strauch für den Garten. Er benötigt lediglich einen hellen, möglichst sonnigen Standort, um sich gut zu entwickeln. Er kommt mit nahezu allen Böden zurecht, blüht aber auf trockenen, kalkhaltigen Böden reicher. Zur Bodenvorbereitung daher vor der Pflanzung den Boden mit Humus und etwas Kalk anreichern.

Pfaffenhütchen pflegen

Da Pfaffenhütchen auch in der freien Natur gut zurecht kommen, sind sie erfreulich pflegeleicht. In der Regel ist es nicht erforderlich, den Strauch zu düngen. Mit Kompost oder Hornspänen kannst du das Pfaffenhütchen allerdings etwas unterstützen. Auch regelmäßiges Gießen ist nicht erforderlich. Lediglich bei längerer Trockenheit ist Gießen erforderlich.

Pfaffenhütchen schneiden

Die gute Nachricht für dich, wenn du dich fragst, wie du das Pfaffenhütchen schneidest: Du musst den Strauch nicht schneiden. Wenn genug Platz im Garten ist, darf der Strauch sich frei entfalten. Da die Pflanze aber bis zu 20 Zentimeter im Jahr wächst, kann es auch mit der Zeit für die benachbarten Pflanzen etwas eng werden. Dann kannst du zur Gartenschere hreifen und es kürzen, denn das Pfaffenhütchen ist gut schnittverträglich. Der beste Zeitpunkt zum Schnitt ist das Frühjahr oder der Herbst. Beim Schneiden des Pfaffenhütchens musst du Äste immer kurz oberhalb eines nach außen weisenden Auges schneiden. Ein starker Rückschnitt sollte im Frühjahr erfolgen.

Vogelfreundliches Pfaffenhütchen

Während wir Menschen uns am Anblick der bunten Früchte freuen, sind die Vögel richtig versessen darauf. Für sie sind die orangefarbenen Früchte eine Delikatesse. Seine Beliebtheit bei Vögeln und vor allem bei Rotkehlchen haben dem Strauch den Beinamen „Rotkehlchenbrot“ eingebracht.

Pfaffenhütchen für Wildbienen und andere Insekten

Nicht nur bei Vögeln ist das Pfaffenhütchen beliebt. Die Fuchsrote Sandbiene (Andrena fulva) und viele Schmetterlinge fliegen auf die Blüten und sind wichtige Bestäuber.

Das Pfaffenhütchen ist giftig

Auch wenn es den gefiederten Freunden gut schmeckt, für uns Menschen sind die Samen des Pfaffenhütchens sowie auch alle anderen Pflanzenteile sehr giftig. 12 – 14 Stunden nach ihrem Verzehr treten Symptome wie Kreislaufstörungen, Koliken, Fieber und Diarrhoe auf. Sie können letztlich zum Tod durch Bewusstlosigkeit führen.

Früher wurde machte man sich die tödliche Wirkung der Samen als Insektenschutzmittel zu Nutze. In Salben oder Shampoos sollte es gegen Krätze und gegen Kopfläuse helfen.

Schädlinge

Beliebt ist das Pfaffenhütchen bei einer Reihe von Schädlingen: Im Frühjahr macht sich die Spindelbaugespinstmotte gern über den Strauch her, überzieht ihn mit dichten Gespinsten und frisst ihn kahl. Kein schöner Anblick, auch wenn der Strauch meist ein zweites Mal austreibt. Die Schwarze Bohnenlaus überwintert auf dem Strauch und saugt in der ersten Generation an den Blättern. Danach wechselt sie den Wirt.

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Diese Gartenideen wurden verfasst von der Redaktion freudengarten.


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